KREIS STEINFURT. Beeindruckende Einblicke in die Nutzung erneuerbarer Energien erhielten nun die Mitglieder der Elektro-Innung Steinfurt. Ein Programmpunkt der jüngsten Innungsversammlung war die Besichtigung des Bioenergieparks Saerbeck. Dort erhielten die Vertreter der Innungsbetriebe eine Menge Fachwissen für Fachleute der Energieversorgung von morgen. Beeindruckt zeigten sie sich vor allem von dem Ausmaß der Energiegewinnung auf dem ehemaligen Munitionsdepot der Bundeswehr an der Riesenbecker Straße in Saerbeck. Obermeister Karl-Hans Albers und Alfred Engeler, Bereichsleiter Innungen der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf, hatten die Innungsmitglieder auf dem Gelände begrüßt. Zum Auftakt erinnerte Saerbecks Bürgermeister Wilfried Roos an die Anfänge des Bioenergieparks. Er entstand als eines von drei Leitbildern im Rahmen des Landeswettbewerbs NRW-Klimakommune der Zukunft. Im Jahr 2008 hatte Saerbeck den Wettbewerb zusammen mit Bocholt gewonnen. Mit dem Preisgeld in Höhe von 1,1 Millionen Euro legte die Gemeinde den Grundstein zu einem ehrgeizigen Projekt. Bis zum Jahr 2030 möchte Saerbeck eine positive Energiebilanz aufweisen. „Im Bereich Strom haben wir dieses Ziel schon erreicht“, sagte Roos. Einen Beitrag dazu liefert unter anderem der Solar Power Park auf dem rund 90 Hektar großen Gelände. Dort wurde eine riesige Photovoltaikanlage mit einer Nutzfläche von 12.000 Quadratmetern geschaffen. Die Anlage erbringt eine Leistung von 5,8 MW peak pro Jahr. Insgesamt 9,5 Millionen Euro wurden allein in die Photovoltaikanlage investiert. Auf dem gesamten Areal, so führte Bürgermeister Roos aus, wurden bisher rund 70 Millionen Euro in die Nutzung erneuerbarer Energien investiert. Neben dem Solar Power Park befinden sich auf dem Gelände die sieben größten Windkraftanlagen Nordrhein-Westfalens mit einer Nabenhöhe von knapp 150 Metern sowie zwei Biogasanlagen, darunter das Biomasse-Kraftwerk der Entsorgungsgesellschaft Kreis Steinfurt (EGSt). Der Bau weiterer Anlagen sei geplant, so Roos. Zum Beispiel wolle die Firma Audi auf dem Gelände die Technologie „Power to Gas“ testen. Dabei wird überschüssiger Strom in Form von Bio-Methangas gespeichert. Die lebhaften Diskussionen während der Rundfahrt über das Gelände machten deutlich, wie intensiv sich auch die Elektro-Innungsbetriebe mit der Energieversorgung von morgen beschäftigen. Während der Innungsversammlung informierte Markus Trapp, Leiter Personaldienstleistung der KH Fachkräfteservice GmbH, über den Beitrag der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf in Sachen Personalentwicklung und Zeitarbeit. Trapp stellte das 2013 gegründete Tochterunternehmen der Kreishandwerkerschaft als modernen Dienstleister auch für kleine und mittlere Handwerksunternehmen vor.