Dieser diskutierte unter Moderation von KH-Hauptgeschäftsführer und UWW-Vorsitzenden Frank Tischner mit dem stellvertretenden Kreishandwerksmeister Thomas Bäumer, der nicht nur als mittelständischer Unternehmer, sondern auch als Kfz-Technikermeister aktuelle Punkte ansprach, die die Kfz-Fachbetriebe, aber auch die heimischen Unternehmen und Menschen im ländlichen Raum bewegen.
Schwerpunktmäßig ging es um das Thema Elektromobilität und alternative Kraftstoffe und Antriebstechniken wie z. B. grüner Wasserstoff. „Unabhängig davon, welcher Weg zukünftig beschritten wird, für die technische Weiterentwicklung benötigt man qualifiziertes Personal“, stellt Thomas Bäumer die besondere Bedeutung des Handwerks und die dortige Ausbildungsarbeit in den Fokus der Diskussion. „Der Erfolg der zukunftsträchtigen Innovationen ist vor allem von der praktischen Umsetzung abhängig. Nur wenn es ausreichend Lademöglichkeiten und ortsnahe Serviceangebote in den Kfz-Fachwerkstätten vorhanden sind, werden E-Autos die notwendige Akzeptanz finden.“
Als Arbeitgeberverbände für kleine und mittelständische Unternehmen im ländlichen Raum sehen Kreishandwerkerschaft und UWW Fragen des Verkehrs auch unter dem Aspekt der besseren Erreichbarkeit von Arbeits- und Ausbildungsstellen im Wettbewerb um Fachkräfte und Berufsnachwuchs. Frank Tischner thematisierte deshalb auch Fragen des ÖPNV, die Vernetzung von Mobilitätsangeboten und das angekündigte Deutschland-Ticket für 49 €. „Beim 9 €-Ticket wurde im ländlichen Raum eine hohe Nachfrage festgestellt“, bestätigte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, der aber auch zugab, dass es hier vielerorts noch an passenden Anbindungen fehle. Da sei beim ÖPNV großer Handlungsbedarf. Gleichzeitig stellte er bei der Nachfrage zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur mit Blick auf den Koalitionsvertrag fest, dass es jetzt erst einmal darum gehe, Vorhandenes zu erhalten, bevor Neues geschaffen werde. „Wir müssen uns darauf konzentrieren, die vorhandene Infrastruktur aufrecht zu erhalten. Dies ist dringend nötig, denn die Straßen sind in einem katastrophalen Zustand.“
Krischer verwies bei der aktuellen Diskussion um die Energiekrise auf die andere existenzielle Gefahr, die Klimakrise, und begrüßte jeden Schritt, der zum Schutz des Klimas und der Ressourcen unternommen wird. „Wir müssen schauen, dass die Menschen ihr Fahrrad in den Alltag integrieren können“, so einer seiner Forderungen, die in der Radfahrer-Region Münsterland und bei den anwesenden Vertretern der Zweiradmechaniker-Innung natürlich Beifall fand. Der Politiker erfuhr im Gespräch mit den Teilnehmenden der Veranstaltung auch, dass jede – auch gut gemeinte Maßnahme – ihre Konsequenzen hat, denn durch die Zunahme von Lastenfahrrädern werden die Radweg zu schmal, so ein angesprochener Aspekt bei der angeregten und ideologiefrei geführten Diskussion mit dem Verkehrsminister.